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Neue wissenschaftliche Erkenntnisse vor allem aus den USA und Japan zeigen, dass Schmerzen im unteren Rücken und Ischias häufig nicht durch die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule, sondern durch das Ilio Sakral Gelenk ISG verursacht werden.
Das Ilium = Darmbein (Beckenschaufel) und das Sakrum = Kreuzbein sind nur durch bindegewebige Faszien miteinander verbunden. Langes Sitzen, genetische und hormonell Faktoren, Übergewicht, Schwangerschaften und Geburten, (Sport-)Unfälle können diese tiefen, schwer zugänglichen Faszien und Knochenspalten überfordern. Dann ist jeder Druck auf die Kochenspalte und jeder Zug in den verbindenden Faszien schmerzhaft. Die auf dem Kreuzbein stehende Lendenwirbelsäule mit ihren Bandscheiben und Wirbelkörpern kommt ebenso wie die Corestabilisatoren Psoas und Piriformis sowie die tiefen Rückenmuskeln Multifidi etc. an und über die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.
Bei über Jahre anhaltender Instabilität kann es so zu einer fortschreitenden Arthrose des Kreuzdarmbeingelenkes und der Lendenwirbelsäule sowie einer Rückenmarkskanalverengung = Spinalkanalstenose kommen. Dann kommt häufig zusätzlich zu den Schmerzen eine zunehmende Gangunsicherheit mit Missempfindungen bis in die Zehen hinzu.
Die rechtzeitige Stabilisierung des Kreuzbeins zwischen den Beckenschaufeln ist vor allem bei zusätzlichen Bandscheibenschäden wie Bandscheibenprotrusion, Bandscheibenprolaps und Bandscheibendegeneration=Diskose/Osteochondrose eine medizinische Herausforderung. Medikamente und Muskelaufbau sind zur iliosakralen Stabilisierung nur wenig hilfreich. Medikamente wie die neuen Biologicals sind selbst bei einer rheumatischen Kreuzdarmbeinentzündung Sakroiliitis nur zur Behebung der Immunpathologie fähig, eine Stabilisierung der instabilen oder gar schon arthrotischen iliosakralen inneren Hüfte können sie aber leider nicht mehr bewirken.
Ich habe mich seit Jahren sowohl rheumatologisch wie orthopädisch, osteopathisch und physikalisch-rehabilitativ mit der Re-Stabilisierung der Kreuzdarmbeinspalte beschäftigt. Durch meine langjährigen Verlaufsbeobachtungen und meine Spezialisierung auf die LWS und das ISG habe ich nun doch ein gewisses Gespür für noch mögliche Therapie-Optionen entwickelt:
ohne eine konsequente, gezielte und intensive Interventionsmedizin und ein ebensolches sensomotorisches Training der Beckengelenke und des tiefen unteren Rückens ist aber eine biologisch konservative Stabilisierung nicht möglich.
Andererseits haben die chirurgisch operativen Stabilisationen wie Spondylodesen nach Dekompressionen bei Spinalkanalstenosen der LWS und Iliosakralfusionen bei anhaltend schmerzhaften Instabilitäten oder Arthrosen des ISG ebenfalls Ihre Problematiken und ich verstehe alle diejenigen, die vorher eine biologisch konservative Lösung favorisieren.
Gute Erfahrungen habe ich mit der gezielt eingebrachtem PlättchenReichemPlasma PRP Therapie in das ISG und in den Sakralkanal, aber auch in die Lendenwirbelsäule und die Bandscheiben gemacht. Eine zusätzliche physikalische Stimulation mit der hoch energetischen ExtrakorporellenStossWellenTherapie ESWT sowie starken pulsierenden Magnetfeldern in der Magnetfeldröhre ist direkt anschliessend sinnvoll. Unbedingt erforderlich erscheint mir aber die gestufte gesteigerte sensomotorische Rekonditionierung der spiraldynamisch verlaufenden myofaszialen Zuglinien des Körpers nach exakter 4D-Analyse der Bewegungsabläufe unter Einsatz propriozeptiver Stimulationstools. Auch die ElektrischeMuskelStimulation EMS sowie das Onlinetraining mittels am Körper angebrachter Biosensoren kann helfen, die stabilisierende Rekonditionierung von LWS und ISG selbst bei Arthrose nochmals weiter zu beschleunigen.
Über die Indikationen, die Risiken und Nebenwirkungen sowie die entstehenden Behandlungskosten informiere ich Sie selbstverständlich persönlich in der Sprechstunde. Aktuelle MRT der LWS/Rücken und möglichst auch der ISG/Becken sind, um bereits im Vorfeld die Therapie-Indikationen und -Chancen abzuklären, erforderlich.
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