-
-
Gibt es bei Rückenschmerzen wirklich nur Schmerztherapie und Krankengymnastik oder: was bringt ein Kernspin MRT, wenn es keine Konsequenzen hat?!
Man liest es und hört es ja ständig und überall, dass bei Rückenschmerzen zu viele “unnötige Bilder” gemacht würden und zu viele “unnötige Operationen” erfolgen.
Kann schon sein.
Aber wer schon ‘mal die Gelegenheit hatte, im wahrsten Sinne des Wortes tiefer blicken zu können, wird die trivialen Behauptungen etwas differenzierter beurteilen.
Klar, dass Rückenschmerzen auch immer eine psychische Komponente haben. Hat ja jeder Schmerz, oder? Und diejenigen, die diesen Schmerz unbesehen mit Schmerzmitteln oder auch mit Entzündungshemmern abwürgen, um ihre Übungen und ihren Alltag und ihren Nachtschlaf geregelt zu kriegen, erleben – bei einem vielleicht erst nach Jahren jetzt doch noch durchgeführten Kernspin MRT – manchmal so manche Überraschung: Bandscheibe ziemlich geschrumpft, um nicht zu sagen: kollabiert. Mit allen damit verbundenen Konsequenzen…
Wer würde bei Zahnschmerzen nicht wissen wollen, ob das jetzt eine Karies oder schon eine Zahnwurzelentzündung ist? Jeder Vergleich hinkt, okay ;(
Aber die Folgen nicht wirklich geklärter Rückenschmerzen sehen wir ja von Jahr zu Jahr immer drastischer rings um uns her. Trotz Schmerztherapie immer mehr chronische Rückenschmerzpatienten. Überall. In Physiopraxen. In Fitnessstudios. In Rehazentren. Und in Arztpraxen.
Natürlich bringt ein Kernspin MRT des unteren Rückens samt der iliosakralen Hüftspalte nichts, wenn die Veränderungen nicht verstanden, gedeutet und zielorientiert angegangen werden. Ein Kernspin ist nur so gut wie die dazugehörige erfahrene Interpretation und die daraus zu folgernden spezifischen Schritte.
Vielleicht lässt sich aber die zunehmende Zahl von
– chirurgischen (Wieder-)Erweiterungen des Rückenmarkskanals/Spinalkanals bei Spinalkanalstenosen in der zweiten Lebenshälfte
– und auch chirurgischer Wirbelversteifungen bei instabilen Lendenwirbeln/Gleitwirbeln
auch durch verfeinerte Frühuntersuchungen und eventuelle minimalinvasive Eingriffe an der Bandscheibe künftig doch wieder nachhaltig verringern?!Nicht jeder Rückenschmerz muss sofort in eine Kernspin-Röhre. Aber wenn schon ein Kernspin MRT durchgeführt wird, sollte es natürlich immer bestmöglich analysiert und in allen Konsequenzen besprochen werden: einige Beispiele hierzu – falls überhaupt Interesse besteht – vielleicht auch in einer oder mehreren der nächsten News: Was im Kernspin MRT bei “Rücken” so alles zu sehen sein könnte – und vielleicht zu folgern wäre…
-
Peter Sigg © 2020. Alle Rechte vorbehalten.
Impressum | Datenschutz