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Facettensyndrom gezielt behandeln – aber wie?
Facettensyndrom als Diagnose sollte gesichert sein: nur so kann dieser Rückenschmerz auch gezielt behandelt werden. Symptome eines Facettensyndroms unterscheiden sich nicht von den Symptomen eines ISG-Syndroms, verklebter Faszien oder einer Bandscheibe mit aktiven Modic-Changes: tiefe Rückenschmerzen. Beim Facettensyndrom hervorgerufen durch einen Reizzustand der kleinen Wirbelgelenke.
Wirbelgelenke/Facettengelenke im unteren Rücken sind so klein wie Fingergelenke. Sie müssen aber oft enorme Druck- und Scherkräfte aushalten. Verklebungen mit Vernarbungen der Wirbelgelenke und den daran ansetzenden feingliedrigen Multifidi-Fasern, aber auch Verklebungen der tiefen Rückenfaszie Fascia thorakolumbalis können schon früh zu schmerzhaften Facetten-Arthrosen führen. Mit einer Faszienrolle ist ein Facettensyndrom kaum zu lindern.
Nur durch eine bildgesteuerte Testinfiltration an die bei der körperlichen Untersuchung schmerzhaft bewegungseingeschränkt vorgefundenen kleinen Wirbelfacettengelenke des unteren Rückens kann die Diagnose eines Facettensyndroms bestätigt werden.
Facettensyndrom macht sich bemerkbar
Nächtliche tiefsitzende Rückenschmerzen können durch eine Facettengelenksüberlastung mit Facettensyndrom sein. Manchmal aber auch durch ein frühes entzündliches Rheuma der Iliosakral- und der Lendenwirbelfacetten. Anhaltende nächtliche tiefe Rückenschmerzen sollten deshalb möglichst schon rechtzeitig auch auf Rheuma untersucht werden. Häufiger als Rheuma ist jedoch ein Facettensyndrom durch Fehlbelastung, Verklebungen, Vernarbungen und eine oft schon frühe Wirbelsäulenarthrose.
Facettensyndrom erkennen/diagnostizieren
Röntgenbilder der Lendenwirbelsäule zeigen leider erst die fortgeschrittenen Stadien einer Wirbelarthrose. Reizzustände, Vernarbungen von Facetten und Multifidi der Lendenwirbelsäule sind jedoch wie ein entzündliches Rheuma des Rückens nur in einer speziellen Kernspintomografie zu erkennen. Computer-Tomografie ist wie das konventionelle Röntgen zur Früherkennung von Arthrose und Rheuma kaum geeignet und somit für eine Diagnose Facettensyndrom ungeeignet. Eine Kernspintomografie kostet übrigens etwa die Hälfte davon was eine weitere, 6malige Physiotherapie mit Wärme kosten würde.
Die definitive Diagnose eines aktivierten Facettensyndroms wird also nach Ausschluss von Ursachen wie Rheuma , Gicht, Modic-Bandscheiben oder ISG-Syndrom durch gezielte, bildgesteuerte Injektionen eines örtlich wirksamen Betäubungs-, evtl. auch Entzündungshemmungsmittels in die jeweils verdächtigen Facetten-/Iliosakralgelenke gestellt.
Nicht immer muss dann sofort eine Operation wie eine Wirbelversteifung Spondylodese oder eine Verschraubung/Fixierung des ISG-Fusion erfolgen.
Neue minimalinvasive endoskopische Optionen, wie z.B. hier in diesem Youtube-Video gezeigt und eine sofort anschließende gezielte intensive sensomotorische Rekonditionierung der Körpermitte, können oft eine eingreifendere Rückenoperation verhindern helfen.
Zu Risiken, Nebenwirkungen und weiteren Alternativen eines gesicherten Facettensyndroms (oder auch eines ISG-Syndroms…) konsultieren Sie bitte eine Ärztin oder einen Arzt Ihres Vertrauens, am besten mit Schwerpunkt Facettensyndrom.
Auf meinem Youtube-Kanal beantworte ich Fragen zu folgenden Themen:
- Bandscheibe
- Bandscheibenvorfall
- Spinalkanal
- Spinalkanalstenose
- Iliosakralsyndrom
- Faszien des unteren Rückens
- Arthrose
- Rheuma
- Ischias
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